Marie Louise John zeigt das Sieben-Türme Kirchturmsymbol mit ihren Fingern. Sie steht auf einer Zeigelmauer, der Winkel ist so gewählt, dass sie direkt neben der Kirchturmuhr von St. Jakobi steht, rechts neben ihr das Geibel-Denkmal

Marie Louise John trieb es auf die Spitze vor der St.-Jakobi-Kirche. Copyright: Steffi Niemann

Innenstadt: Neue Gesichter für das Sieben Türme-Projekt

Klick, klick, klick! Rainer Jensens Fotoapparat läuft auf Hochtouren. Er hat die neuen Gesichter für das Sieben Türme-Projekt im Sommer abgelichtet. Der Wettergott war gnädig, schickte reichlich Sonne.

Die „Models“ sind die neuen Gesichter für Anzeigen in Zeitungen, Flyer, auf Plakaten und auf Rollups – hier sind die ersten zwei schon produziert. Jedes Model gibt ein kurzes Statement, warum es den Erhalt der sieben Türme für wichtig erachtet.

„Die sieben Türme? Find‘ ich spitze!“

Marie Louise John betreibt ihr Bewegungs-Studio im Jakobi-Viertel, in der Königsstraße. Sie hatte die größten Balance-Akt zu bewältigen – unter dem Geibel-Denkmal stellte sie sich geduldig auf Spitzenfüße, bis Rainer Jensen zufrieden war. „Die sieben Türme? Find‘ ich spitze!“, lacht sie in die Kamera. Von der Bühne auf die Straße kam Andreas Hutzel. Derzeit spielt er mit in „Hamlet“ am Theater Lübeck – und für seine Aufnahme zog er gleich das passende Motiv an. Eine Variante im casual Look gibt es natürlich auch. Das Ehepaar Nada Alyaghchi und Ayman Al Kassar, seit 2019 Betreiber des Café Camino, freuten sich über die Anfrage als neue Gesichter. „So können wir zeigen, wie Integration gelingen kann“, sagen sie unisono.

Hut „Joachim“ durfte nicht fehlen

Kirchenbauhütten-Leiter Marco Quandt kam nicht allein zum Shooting, er hatte Hut „Joachim“ dabei, der natürlich mit auf das Bild musste und für Freude sorgte. Für Quandt ist es eine Ehre, im Welterbe Lübecks zu arbeiten und die sieben Türme von innen wie außen zu erhalten. „Ich bin als geborener Lübecker sehr mit der Hansestadt verwurzelt.“ Die beiden ältesten Models sind Sabine und Friedrich-Karl Maetzel, 78 und 86 Jahre jung. Sie wirkte zwanzig Jahre als Prädikantin im Dom, er zieht immer noch zwei Mal pro Woche die Monduhr auf. Und seit 40 Jahren gehören sie zu Dom-Gemeinde. „Neun unserer 14 Enkelkinder sind hier getauft, drei haben geheiratet und fünf wurden konfirmiert“, berichtet Sabine Maetzel. Damit auch künftige Generationen die Silhouette von Lübeck genießen können, hat sich Familie Kosakowski ablichten lassen: „Wir unterstützen das Projekt, damit die sieben Türme eine Zukunft haben“.

Blick für die richtige Perspektive

Und was sagt der Fotograf zu den Shootings? „Für mich war es eine Herausforderung, die Personen vor den Kirchen in einem engen Hochformat abzubilden. Vor jedem Termin habe ich mir die richtigen Perspektiven gesucht“, berichtet Rainer Jensen. Hatte er ein Lieblingsmotiv? „Nein – ich fand die Begegnungen mit allen Models sehr nett. Sie waren alle offen und aufgeschlossen, so dass mir wirklich jeder Termin gut von der Hand ging.“

Der Fotograf Rainer Jensen und der Grafiker Markus Endreß schauen auf die Kamera und ins Handy, wie die Bilder geworden sind. Im Hintergrund sieht man einen Kirchturm

Fotograf und Grafiker loten die richtige Perspektive aus.

Marco Quandt steht in Handwerkerkleidung vor dem Fotografen, auf dem Kopf ein heller Hut

Bei Marco Quandt, Leiter der Kirchenbauhütte, ist Hut „Joachim“ immer mit dabei.

Das Ehepaar Maetzel zeigt mit den Fingern das Sieben-Türme-Symbol, im Vordergrund fotografiert in der Hocke der Fotograf, im Hintergrund ist der Dom zu Lübeck zu sehen

Sie sind dem Dom seit Jahrzehnten verbunden: Sabine und Friedrich-Karl Maetzel.

Theaterschauspieler Andreas Hutzel verkleidete sich für das Shooting als „Hamlet“, im Hintergrund St. Jakobi

Theaterschauspieler Andreas Hutzel verkleidete sich für das Shooting als „Hamlet“.

Familie Kosakowski stehen nebeneinander, inder Mitte ihr Kleinkind, im Hintergrund sind die beiden Türme vom Dom zu Lübeck zu sehen. Der Himmel ist strahlend blau und über dem Ehepaar sieht man das grüne Blätterdach eines Baumes

Die Kosakowskis zeigen, dass der Erhalt der sieben Türme auch für die Zukunft wichtig ist.

Im Vordergrund der Fototgraf, Herr und Frau Kassar stehen erhöht auf einem Stein, im Hintergrund St. Jakobi

Nada Alyaghchi und Ayman Al Kassar: Seit 2019 betreibt das syrische Ehepaar Nada Alyaghchi und Ayman Al Kassar das „Café Camino“ – und zeigen, wie Integration gelingen kann.