Man sieht den Ausschnitt der Briefmarke von 1956. In der Mitte sieht man in roter Farbe Dächer von Lübeck, sowie die Kirchen und das Holstentor. Umrandet sind diese Häuser von einem blauen breiten Ring, auf dem in weißer Schrift: Stadt und Türme aufgedruckt sind

Die Marke von 1956, entworfen von Alfred Mahlau, zum Wiederaufbau der sieben Türme Lübeck Copyright: Stadtarchiv Hansestadt Lübeck

Eine Briefmarke zum Wiederaufbau der sieben Türme

Lübecks weltbekannte Silhouette mit den sieben Türmen gab es seit Palmarum 1942 nicht mehr, als fast alle Innenstadtkirchen samt ihrer Kirchtürme ein Opfer des Bombardements der Alliierten geworden waren. Die Währungsreform 1948 und das folgende Wirtschaftswunder weckten schließlich den Willen zur Rekonstruktion der traditionsreichen Stadtansicht. Aber auch trotz der immer besser werdenen Wirtschaftsdaten: Geld genug gab es nicht, und so stellte man sich in Lübeck die Frage, wie man den Wiederaufbau der Kirchen finanzieren sollte.

Ein Mittel, das man fand, waren Briefmarken mit Zuschlägen zum Wohle der Lübecker Pläne. Schon 1951 gab die Bundespost zwei großformatige Zuschlagmarken für den Wiederaufbau der Marienkirche heraus.

Lübecks weltbekannte Silhouette mit den sieben Türmen gab es seit Palmarum 1942 nicht mehr, als fast alle Innenstadtkirchen samt ihrer Kirchtürme ein Opfer des Bombardements der Alliierten geworden waren. Die Währungsreform 1948 und das folgende Wirtschaftswunder weckten schließlich den Willen zur Rekonstruktion der traditionsreichen Stadtansicht. Aber auch trotz der immer besser werdenen Wirtschaftsdaten: Geld genug gab es nicht, und so stellte man sich in Lübeck die Frage, wie man den Wiederaufbau der Kirchen finanzieren sollte.

Ein Mittel, das man fand, waren Briefmarken mit Zuschlägen zum Wohle der Lübecker Pläne. Schon 1951 gab die Bundespost zwei großformatige Zuschlagmarken für den Wiederaufbau der Marienkirche heraus.

Durch den Verkauf der Marken mit einer Auflage von jeweils zwei Millionen Stück - heute bei Briefmarkensammlern sehr begehrt - kamen immerhin 300000 Deutsche Mark (DM) zusammen.

Gleichfalls zu diesem Zweck in Umlauf gebracht wurde die Spendenmarke, die hier zu sehen ist. Auch mit ihrem Kauf trugen die Lübecker nach dem Krieg zur Wiederherstellung der vollständigen Stadtsilhouette bei. Kein Geringerer als der weithin bekannte Grafiker Alfred Mahlau (1894-1967) war der Künstler, der den Entwurf einer von Westen gesehenen Silhouette der Hansestadt fertigte. Die Gesamtauflage der Spendenmarke betrug 200 000 Stück, gedruckt wurde sie von der Hermbergschen Druckerei auf 5000 Gedenkblättern mit jeweils acht mal fünf Marken. Jeder Bogen wurde für zehn Mark zugunsten des 'Kuratoriums Lübecker Türme' verkauft.

Die sieben Kirchtürme sind bewusst ungleich gestaltet, zwei braunrot ausgefüllt, die anderen weiß stilisiert. Das war genau die topografische Situation im Jahre 1956, seitdem 1942 fünf Türme nach dem Luftangriff auf Lübeck eingestürzt waren. Dank dieser Briefmarken-Aktion sind damals mindestens 50 000 Mark für den Wiederaufbau der Lübecker Kirchen zusammengekommen, für damalige Verhältnisse eine große Summe.

Sollte ein Leser der LN noch über eine vollständigen Bogen des Gedenkblattes verfügen, wäre das Lübecker Stadtarchiv für einen Hinweis dankbar.

Bildunterschrift:
1, Die Marke von 1956, entworfen von Alfred Mahlau.