Thomas Schwark, Herrn Schwarks ehemalige Referentin, Katharina Rünger, Pastor Martin Klatt und Projektleiterin Cornelia Schäfer stehen in der Ausstellung vom Dom zu Lübeck

Lobende Worte für die Ausstellung „Steine zum Staunen“ fanden der langjährige Museumsdirektor in Hannover, Thomas Schwark (li.), und seine Referentin Katharina Rünger (re.) im Ostchor des Dom zu Lübeck. Pastor Martin Klatt und Cornelia Schäfer, Leitern des Projekts „Sieben Türme will ich sehen“, gaben gerne Antworten auf die vielen Fragen zur anstehenden Sanierung. Copyright: Steffi Niemann

Sanierung der Domtürme: 1.111 Euro für „durchbetete Räume“

25 Jahre wirkte Thomas Schwark als Museumsdirektor in Hannover, nun kehrt er in seine Heimatstadt zurück. Von seinen Kolleginnen und Kollegen erhielt er ein Abschiedsgeschenk der besonderen Art – 1.111 Euro für die Sanierung der Domtürme.

„Wir wissen um sein Faible für „durchbetete Räume und möchten „unserem Chef“ neben allen guten Wünschen auch viel Sinnvolles, Sinnstiftendes und Passendes für seinen nächsten Lebensabschnitt mitgeben“, so Katharina Rünger, die achteinhalb Jahre als Referentin der Direktion der Museen für Kulturgeschichte Hannover mit Thomas Schwark zusammenarbeitete. „Mit unseren Spenden wollen wir außerdem die Verbindung zwischen der „kleinen“ Hansestadt Hannover und der führenden Hansemetropole Lübeck beleben und hoffen auf eine bleibende, lebendige Verbindung.“

Alter und neuer Lebensmittelpunkt in Lübeck

Ende März wurde der Museumsdirektor in den Ruhestand verabschiedet, nun hat der 67-Jährige, der seine Dienstzeit wegen des termingebundenen Ausstellungsprojektes „Von goldenen Kutschen und kolonialer Vergangenheit. Hannover, England und die Sklaverei“ verlängerte, seinen Lebensmittelpunkt wieder nach Lübeck verlegt. „Gespannt komme ich nach über 30 Jahren Abwesenheit nach Lübeck zurück und finde mein Zuhause jetzt wieder im Domviertel. Vieles hat sich hier „im Kiez“ verändert – genau wie ich. Und doch ist manches lebendig geblieben und noch intensiver geworden: so die Präsenz junger Menschen: vormittags in den Schulen – abends auf der Mühlenstraße, in den Clubs und Kneipen. Erfreulich auch die touristische Nachfrage nach historischem Erlebnis und die Attraktivität, Modernität und Lebhaftigkeit der Dom-Gottesdienste – bei aller Orientierung im Traditionellen“. Thomas Schwark ist froh, dass er sein Elternhaus im Fegefeuer nie aufgegeben hat: „So werden mich die Domglocken wieder zu allen großen und kleinen Feiern einladen: Staunend stand ich daneben, als sie von Hand in den Nordturm hochgezogen wurden: Nur eine der vielen Erinnerungen, zu denen jetzt neue Perspektiven treten – gerade was den Erhalt und die Sicherung der sakralen Kunstwerke angeht“.

Punktgenaues Abschiedsgeschenk

Und deshalb habe er auch als Abschiedsgeschenk um Geld für die Sanierung der Dom-Türme gebeten, das punktgenau hilft: „Hier haben die Bauforscher nicht nur umfangreichen Sanierungsbedarf ermittelt, sondern testen zusammen mit der Bauhütte nachhaltige Verfahren und haltbare Materialzusammensetzungen, um das Turmensemble dauerhaft zu sichern. Jeder Geldbetrag hilft, die Landmarke Lübecks – die sieben Türme – zu erhalten und ihre Strahlkraft in die Zukunft zu tragen. Da darf auch der massive Duktus der Domtürme nicht fehlen. Sie stehen für so vieles: für Stärke, Verlässlichkeit und Vertrauen, symbolisieren Gewissheiten, Beständigkeit und dass es Größeres gibt als unsere Ideen. Ich bin dankbar und sehr stolz, dass sich meine Kolleg:innen mit dem Blick auf meinen Weggang aus Hannover gern an dieser Sammlung beteiligt haben“.

Doppelte Freude

Für Pastor Martin Klatt ist das Geldgeschenk Grund zur doppelten Freude: „Einerseits freue ich mich über die Verbundenheit zu Lübeck, die Thomas Schwark im Laufe der Jahre nicht verloren hat, und andererseits über die Kolleg:innen, die aus Überzeugung für die Sieben Türme und speziell die Domtürme-Sanierung gespendet haben!“

25 Jahre Museumsdirektor

Thomas Schwark war vom 1. März 1998 bis 31. März 2023 ganze 25 Jahre Museumsdirektor, zunächst in der Zuständigkeit für das Historische Museum Hannover und ab dem 1. September 2014 leitete er die „Museen für Kulturgeschichte Hannover“, den Verbund aus drei städtischen Museen (Historisches Museum, Museum August Kestner, Museum Schloss Herrenhausen). Dieser Verbund ist vergleichbar mit den „Lübecker Museen“.

Thomas Schwark, Herrn Schwarks ehemalige Referentin, Katharina Rünger, Pastor Martin Klatt und Projektleiterin Cornelia Schäfer stehen im Innenraum vom Dom

Thomas Schwark (2. v. li.) besuchte mit seiner ehemaligen Referentin, Katharina Rünger (re.), den Dom zu Lübeck. Sie wurden von Cornelia Schäfer, Projektleiterin von „Sieben Türme will ich sehen“ und Dom-Pastor Martin Klatt empfangen.

Pastor Martin Klatt hält ein Bahlsen-Präsent in den Händen, Thomas Schwark lächelt in die Kamera

Was Niederegger für Lübeck ist, ist Bahlsen für Hannover: Pastor Martin Klatt freut sich über das Präsent seines Gastes.