Restaurator Ringo Berg vor einer Wandmalerei.

Restaurator Ringo Berg vor einer Wandmalerei Copyright: Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg

Sieben Türme: 30.000 Euro für Wandmalereien

Die Innenwandflächen und Wandmalereien der Marientidenkapelle in St. Petri Lübeck müssen restauriert werden - dafür übergab die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 30.000 Euro an die Kampagne „Sieben Türme will ich sehen".

Sie ist schmal und lang und rund 15 Meter hoch: die Marientidenkapelle in der Lübecker St. Petri-Kirche. Die Innenwandflächen und Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert müssen restauriert werden - dafür übergab die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 30.000 Euro an Petra Kallies, Pröpstin des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg, und St. Petri-Pastor Bernd Schwarze für die Kampagne „Sieben Türme will ich sehen".

„Unsere fünf imposanten Innenstadtkirchen bergen viele kleine Schätze in sich - so wie hier die Marientidenkapelle“, sagt Petra Kallies. „Ich freue mich sehr, dass die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hilft, auch diese Schätze zu erhalten“. Johannes Schindler, Ortskurator Lübeck der DSD, ergänzt: „Genau diese kleinen Schätze sind unser Anliegen. Baudenkmäler zu unterhalten ist teuer. Und die Kirche hat sehr viele hochrangige Baudenkmäler zu unterhalten. Wir freuen uns, St. Petri als fünfschiffige Hallenkirche mit der höchsten Aussichtsplattform der Stadt zu unterstützen“.

Restaurator Rinko Berg überprüft derzeit die Wände und Wandmalereien und plant für die kompletten Restaurations- und Konservierungsarbeiten zwei bis drei Monate ein. „Einst war die gesamten Wände voll mit Malereien. Es kann sehr gut sein, dass ich unter der Kalkschicht weitere Malereien entdecke“. Ob diese Malereien dann frei sichtbar bleiben oder wieder verdeckt werden, werde dann entschieden. „Die Kapelle ist durch viele St. Petri-Besucher sehr belebt - und ihre Schätze müssen geschützt werden“.

Während in der Kirche restauriert wird, laufen die Arbeiten des dritten Bauabschnittes der St. Petri-Sanierung weiter. „Wir liegen sehr gut im Zeitplan und wollen noch vor Eröffnung des Kunsthandwerkermarktes im November die Gerüste abbauen“, informiert Bernd Leinert, Leiter der Bauhütte des Kirchenkreises. „Und wir denken darüber nach, später in der Marientidenkapelle eine Dauerausstellung über die Geschichte und Sanierung der Kirche zu installieren“, so Pastor Bernd Schwarze weiter.

Was ist eine Marientidenkapelle?

Marientiden heißt auf niederdeutsch „marianische Tagzeiten“ und stellen Stundengebete zu Ehren der Mutter Gottes (Maria) dar, die es seit dem 10. Jahrhundert gibt. In Lübeck gibt es im Dom und in der St. Marienkirche weitere Marientidenkapellen.